Geschichte und Entwicklung

Der Legende nach soll der Sport während eines Fußballspiels in der Stadt Rugby entstanden sein. Als der Mannschaft von William Webb Ellis 1823 eine Niederlage bevorstand, packte dieser den Ball mit den Händen und legte ihn ins Tor des Gegners. Obwohl berechtigte Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte bestehen, ist heute der Pokal der Rugby-Union-Weltmeisterschaft nach William Webb Ellis benannt.

1895 erfolgte aufgrund eines Streits über den Amateurgedanken eine Trennung des Sports innerhalb des bereits bestehenden Verbandes. 21 Vereine, vor allem aus Arbeitervierteln Nordenglands, spalteten sich ab, legten ihre eigenen Regeln fest und erlaubten die Professionalisierung des Sports. Aus den veränderten Regeln entwickelte sich die Variante Rugby League (13er Rugby).

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Die restlichen Vereine spielten weiter nach den bestehenden Regeln, bis heute nennt man diese Variante Rugby Union (15er Rugby).

Beide Varianten existieren bis heute nebeneinander. Internationale Begegnungen von Nationalmannschaften werden sowohl nach den Regeln des Rugby Union wie auch nach denen des Rugby League abgehalten. Erst seit 1995 sind im Rugby Union ebenfalls Profisportler zugelassen.

Während Rugby League hauptsächlich in England, Australien und Neuseeland gespielt wird, hat sich Rugby Union als weltweit drittpopulärste Sportart nach Fußball und Cricket etabliert. Die Rugby-Union-Weltmeisterschaften gelten nach den olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft als größte Sportveranstaltung.

Führende Nationen im Rugby-Union sind Neuseeland, Australien, Südafrika und Argentinien in der südlichen Hemisphäre sowie Frankreich, England, Wales, Irland, Schottland und Italien in Europa. Auch in den ozeanischen Ländern Fidschi, Samoa und Tonga ist Rugby Nationalsport. Neben diesen Ländern nehmen Japan, die USA, Rumänien, Namibia, Kanada, Georgien und Spanien regelmäßig an den Rugby-Union-Weltmeisterschaften teil und verfügen über eine ausgeprägte Rugbykultur. Amtierender Weltmeister ist Neuseeland.

Neben der klassischen Variante mit 15 Spielern gibt es das 7er Rugby, welches mit 7 Feldspielern bei einer Spielzeit von 2 x 7 Minuten die schnellste Variation des Rugbysports darstellt. Ab 2016 wird 7er Rugby olympische Sportart sein (15er Rugby war bereits von 1900 – 1924 olympisch).

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gilt Rugby noch als Randsportart, erfreut sich jedoch zunehmender Beliebtheit. Vor allem in Bayern kann auf eine rasante Entwicklung in den letzten 10 Jahren zurückgeblickt werden.

In Deutschland gibt es heute ca. 120 Vereine mit über 13.000 Mitgliedern in den verschiedenen Bundes- und Landesligen.

Der RFC Bad Reichenhall war bis 2007 ausschließlich im 7er Rugby aktiv, seit 2008 jedoch wird im Ligabetrieb 15er Rugby gespielt, an 7er Turnieren (bayerische Meisterschaften) nimmt der Verein jedoch weiterhin einmal jährlich teil.

Aus dem Kader des RFC Bad Reichenhall sind bis heute acht Spieler in die deutsche Rugby League Nationalmannschaft berufen worden, weitere sechs in die österreichische Rugby League Nationalmannschaft, ein Spieler ist in der österreichischen Rugby Union Nationalmannschaft aktiv.

Die Damenmannschaft des RFC Bad Reichenhall e.V. spielt aktuell die 7er Variante des Sports.