Mit deutschen Top-Clubs gemessen

27. August 2019

Rotkäppchen bei Qualifikationsturnier zur Deutschen Rugby-Meisterschaft in Karlsruhe

Nach ihrem Erfolg bei ihrem Heimauftritt beim letzten Liga-Turnier ging es für die Rotkäppchen des RFC Bad Reichenhall in die Saisonverlängerung. Sie waren beim Qualifikationsturnier für die Deutsche Meisterschaft in Karlsruhe dabei, womit die Rugbyspielerinnen aus der Kurstadt ihre starke zweite Spielzeit in der Deutschen Siebener-Liga-Süd krönten. Zwar klappte es nicht mit einem Sieg und somit bleib nur der 12. und letzte Platz, für das junge Team war das Kräftemessen mit den großen Clubs aus Deutschland aber ein lehrreiches und tolles Erlebnis.

„Besonders war die Gastfreundschaft von Karlsruhe, wofür wir alle sehr sehr dankbar sind. Da wir ohne Coach oder Betreuer vor Ort waren, haben wir immer wieder Unterstützung von den Karlsruher Herren, Damen und Zuschauern bekommen, sei es als Wasserträger, Fahrer ins Krankenhaus oder bei anderen Dingen“, freute sich RFC-Spielerin Elly Hagen. Mit acht Rotkäppchen im Gepäck ging es bereits am Vortag des zweitägigen Bewerbs in Richtung Karlsruhe, um ausgeschlafen und fit auflaufen zu können. Mit dabei waren Christine Streitwieser, Cornelia Ohnmacht, Elisabeth Hagen, Justine Thomas, Karoline Böse, Nicole Weth, Stefanie Prexl und Tesa Krasniqi.

„Das Niveau bei der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft war natürlich sehr hoch und wir sind stolz darauf, dass wir daran teilnehmen durften und dagegen halten konnten. Wir waren dabei, wir haben gekämpft und hatten Spaß. Besonders genossen haben wir es auch, die anderen Spiele von den deutlich stärkeren Mannschaften gemeinsam anzuschauen“, resümierte Hagen. „Wir haben uns sehr gut als die neue Mannschaft aus Bad Reichenhall verkauft und sind stolz auf unsere Leistung. Es war unsere zweite Saison und diese mit dem Qualifikationsturnier abzuschließen, ist natürlich grandios.“

Am ersten Tag bekamen es die Rotkäppchen bei Eiseskälte und Regen gleich mit einem echten Hammergegner zu tun – dem amtierenden Deutschen Meister SC Neuenheim. Karoline Böse verletzte sich beim Aufwärmen am Sprunggelenk, womit nur noch sieben RFClerinnen die Partien in Angriff nehmen konnten. „Wir haben etwas vergessen, unser Spiel zu spielen und haben uns von den Neuenheimerinnen auf dem Platz herumscheuchen lassen. Der SCN ist natürlich auch eine starke Nummer als erstes Spiel, aber wir haben viel gelernt von ihnen. Sie haben uns natürlich einiges voraus“, blickte Hagen auf die 0:58-Auftaktniederlage gegen den Deutschen Meister zurück.

Weiter ging es gegen den Rugby Club Mainz. Auch hier gab es für die Reichenhallerinnen nichts zu holen bei der 0:40-Pleite. Dann standen die Rotkäppchen bekannten Gesichtern gegenüber. Gegen den TuS Fürstenfeldbruck gab es trotz der 5:29-Niederlage ein Erfolgserlebnis. Cornelia Ohnmacht schaffte einen Try nach etwa zehn „Pick and Go“-Phasen. „Genau das haben wir geübt und durch das konzentrierte Vorwärtsbewegen konnten wir uns in der zweiten Halbzeit hiermit belohnen.“ Allerdings mussten die Kurstädterinnen einen weiteren Wermutstropfen verkraften: Stefanie Prexl stieß in der letzten Minute unglücklich mit einer Gegnerin zusammen und zog sich eine Gehirnerschütterung zu, womit sie am zweiten Turniertag nicht mehr auflaufen konnte. Die Gastgeberinnen vom Karlsruher SV boten aber umgehend an, auszuhelfen. „So konnten wir beruhigt zurück in die Jugendherberge fahren und unsere beiden Verletzten betreuen.“

Semifinale gegen München verloren

Am nächsten Tag ließ sich über dem Karlsruher Rasen auch die Sonne blicken. In ihrem Halbfinale trafen die Rotkäppchen auf einen weiteren Bekannten aus ihrer Liga – Vizemeister München RFC. „Es war ein gutes Spiel für uns. Wir haben gut dagegen gehalten, auch wenn der MRFC uns ab und zu durch die Linie und Finger gerutscht ist. Das Ergebnis passt allerdings von unser Seite aus“, bilanzierte Elly Hagen nach der 0:33-Niederlage. Damit ging es für die Reichenhallerinnen mit dem Spiel um Platz 11 gegen die Düsseldorf Dragonets weiter. Zwar ging auch diese Partie mit 10:41 verloren, Justine Thomas ließ ihre Teamkolleginnen mit ihren beiden Trys dennoch jubeln. „Dies war unser bestes Spiel des Tages und des Turniers insgesamt und somit ein wunderbarer Abschluss des Wochenendes. Auch wenn wir mit dem 12. Platz nach Hause gefahren sind, sind wir stolz auf unsere Leistung und hatten ein schönes Wochenende. Wir haben gekämpft und unser Bestes gegeben.“ Ebenso sah dies Hagens Teamkollegin Justine Thomas: „Wir haben sehr gut gekämpft, aber es war hart. Wir haben mit nur sieben Spielerinnen gegen sehr viel stärkere Mannschaften dagegengehalten, die auf einem höheren Niveau als wir spielen.“

Den Sieg des Qualifikationsturniers schnappte sich Köln, das neben Neuenheim, Heidelberg, StuSta München, Mainz und Karlsruhe nun bei der Deutschen Meisterschaft antreten. Zeitgleich fand in Berlin für die nördlichen Divisionen die Qualifikation statt. Dort qualifizierten sich ebenfalls die ersten sechs Teams für die nationale Meisterschaft, unter anderem Nürnberg und Würzburg.

„Das Ziel ist es, nächstes Jahr wieder zur Qualifikation fahren zu dürfen. Und darauf arbeiten wir nun in den Trainings und Turnieren der Saison 2019/20 hin“, so Hagen. „Das Training geht jetzt wie gewohnt weiter. Ab jetzt steht die Vorbereitung für die nächste Saison im Fokus, in der wir mindestens so gut spielen wollen, wie in dieser.“

Endstand in Karlsruhe: 1. RSV Köln, 2. SC Neuenheim, 3. Heidelberger RK, 4. StuSta München, 5. RC Mainz, 6. Karlsruher SV, 7. Stuttgarter RC, 8. TuS Fürstenfeldbruck, 9. München RFC, 10. Eintracht Frankfurt, 11. Düsseldorf Dragonets, SG Unterföhring/Bad Reichenhall.